Deutsche Prädikatsweine: Von Kabinett bis Trockenbeerenauslese

Das deutsche Weinsystem mit seinen Qualitätsstufen gehört zu den strukturiertesten der Welt. Hier erfährst du alles über die verschiedenen Prädikatsweine und ihre besonderen Eigenschaften - mit besonderem Fokus auf die Weine der Moselregion, die für diese Klassifikation bekannt ist.

Grundlagen der deutschen Weinqualität

In Deutschland unterscheiden wir grundsätzlich zwischen Tafelwein, Landwein und Qualitätswein. Der Qualitätswein bildet die Basis für alle hochwertigen deutschen Weine. Darüber thronen die Prädikatsweine als höchste Qualitätsstufe - eine Kategorie, in der besonders die Moselregion mit ihren Rieslingen brilliert.

Kabinett: Finesse und Leichtigkeit

  • Mostgewicht: mindestens 70° Oechsle (Mosel)
  • Charakteristik: Filigran, meist niedrigerer Alkoholgehalt
  • Besonders an der Mosel: Durch das kühlere Klima entstehen hier besonders elegante Kabinette

Hier findest du unsere Mosel-Kabinette

Spätlese: Reife und Komplexität

  • Mostgewicht: mindestens 76° Oechsle (Mosel)
  • Besonderheit: Später gelesene, vollreife Trauben
  • Mosel-Spezialität: Die Schieferböden verleihen den Spätlesen eine charakteristische Mineralität

Entdecke unsere Spätlese-Weine

Auslese: Selektion der Besten

  • Mostgewicht: mindestens 83° Oechsle (Mosel)
  • Besonderheit: Handverlesene, vollreife Trauben
  • Mosel-Charakteristik: Die Steillagen ermöglichen eine optimale Reife

Beerenauslese & Trockenbeerenauslese: Edelsüße Raritäten

  • Mostgewicht: über 110° Oechsle
  • Besonderheit: Edelfaule Trauben
  • Mosel-Besonderheit: Das feucht-kühle Mikroklima begünstigt die Edelfäule

Alternative Klassifikationen

Neben den klassischen Prädikatsstufen etablieren sich zunehmend andere Klassifikationssysteme:

1. VDP-Klassifikation

  • Fokus auf Herkunft und Lage
  • Kategorien: Gutsweine, Ortsweine, Erste Lage, Große Lage

Hier findest du weitere Details zu der VDP-Klassifikation

2. Trockenheitsgrade

  • Trocken (bis 9g/l Restzucker)
  • Halbtrocken (bis 18g/l)
  • Lieblich und Süß (ab 18g/l)

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Fazit

Die deutschen Qualitätsstufen bieten dir eine verlässliche Orientierung bei der Weinauswahl. An der Mosel, mit ihren einzigartigen Steillagen und dem speziellen Mikroklima, entstehen dabei Weine von besonderer Finesse und Charakterstärke.

Häufig gestellte Fragen

Was bedeutet Prädikatswein?

Prädikatsweine sind die höchste Qualitätsstufe im deutschen Weinsystem. Sie zeichnen sich durch besondere Reife und Qualität der Trauben aus.

Wie unterscheiden sich die Qualitätsstufen?

Die Hauptunterschiede liegen im Mostgewicht (Oechslegrade) der Trauben bei der Lese und damit in der Reife und Konzentration der Früchte.

Was sind Oechslegrade?

Oechslegrade messen den Zuckergehalt im Most. Je höher der Wert, desto reifer und zuckerreicher waren die Trauben bei der Lese.

Welche Rolle spielt die Lage für die Qualität?

Die Lage beeinflusst maßgeblich die Reife der Trauben. Besonders die Steillagen der Mosel bieten optimale Bedingungen für hochwertige Prädikatsweine.

 

Häufige Fragen zu deutschen Weinen

Was ist der Unterschied zwischen einem Kabinett und einer Spätlese?

Der Hauptunterschied liegt in der Reife der Trauben bei der Ernte. Kabinette werden früher geerntet und haben dadurch meist weniger Alkohol und eine feinere, leichtere Struktur. Spätlesen entstehen aus reiferen Trauben und zeigen mehr Körper und Komplexität. [Link zum geplanten Artikel "Jahrgänge verstehen: Ein Guide für Moselweine"]

Warum sind Weine aus den Steillagen der Mosel so besonders?

Die extremen Steillagen der Mosel bieten ideale Bedingungen für den Weinbau: optimale Sonneneinstrahlung, gute Drainage und die wärmespeichernden Schieferböden. Das macht die Weine einzigartig in ihrer Mineralität und Eleganz.

Die Steillagen der Mosel: Was macht den Weinanbau so besonders?

Welchen Einfluss hat der Schieferboden auf den Geschmack?

Der Schiefer prägt den Charakter der Moselweine maßgeblich: Er speichert Wärme, gibt dem Wein seine typische Mineralität und trägt zur einzigartigen Eleganz bei.

Terroir der Mosel: Wie Schiefer den Geschmack beeinflusst

Zu welchem Essen passen Prädikatsweine?

Das hängt von der jeweiligen Prädikatsstufe ab. Kabinette sind perfekte Essensbegleiter zu leichten Gerichten, während edelsüße Auslesen wunderbar zu Desserts oder würzigem Käse passen.

[geplanten Artikel "Food Pairing: Die perfekte Kombination zu Mosel-Weinen"]

Was bedeuten die wichtigsten Begriffe auf dem Weinetikett?

Auf einem deutschen Weinetikett findest du viele wichtige Informationen: Prädikat, Herkunft, Jahrgang und Geschmacksangabe. Die genaue Bedeutung aller Begriffe erklären wir dir in unserem Weinglossar.

[geplanten Artikel "Weinglossar: Die wichtigsten Begriffe rund um Moselweine"]

Wie lange kann ich einen Prädikatswein lagern?

Das Lagerungspotenzial steigt meist mit der Prädikatsstufe. Während Kabinette oft jung am schönsten sind, können Auslesen und höhere Prädikate durchaus mehrere Jahrzehnte reifen. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel über Jahrgänge.

[geplanten Artikel "Jahrgänge verstehen: Ein Guide für Moselweine"]